München – Die Zahl der Neuinfektionen unter den Senioren in Deutschland ist in den vergangenen Wochen rapide gesunken. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag, dass die Inzidenz bei den Hochbetagten über 80 Jahren seit Anfang Februar von 200 auf 70 gesunken sei. Das sei ein Erfolg der Impfungen, sagte der Virologe Alexander Kekulé gegenüber unserer Zeitung. Dabei gehe es vor allem um den Effekt der ersten Dosis, „denn viele haben noch gar keine zweite bekommen“.
Dieser Effekt macht sich auch in Bayern deutlich bemerkbar. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit (LGL) liegt die Inzidenz der über 80-Jährigen bei 57. Der Wert fällt seit Beginn der Impfkampagne drastisch: Anfang des Jahres lag die Inzidenz der Hochbetagten im Freistaat noch bei 344.
Das Gesundheitsamt in Dachau berichtete zudem, die Infizierten seien mittlerweile überwiegend unter 60 Jahre alt. „Zum Glück weitgehend ohne schwere Verläufe“, erklärte ein Sprecher.
Rund zwei Monate nach dem Start der Impfkampagne hat die große Mehrheit der Pflegeheimbewohner in Deutschland bereits eine Corona-Impfung erhalten. Fast 800 000 von ihnen wurde eine erste Dosis gespritzt, mehr als 550 000 eine zweite, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Insgesamt wird von rund 900 000 Pflegeheimbewohnern in der Bundesrepublik ausgegangen.
„Das Risiko, an Corona zu erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger deutlich reduziert“, betonte der Bundesgesundheitsminister. Auch die Zahl der Todesfälle gehe zurück – das RKI meldete am Freitag 394, eine Woche zuvor waren es noch 508 Todesfälle binnen eines Tages.