Rangun – Trotz der anhaltenden Gewalt gegen Demonstranten und vielen Todesopfern reißen die Proteste gegen die Militärjunta in Myanmar nicht ab. Nach einem landesweiten Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik starben am Montag in der nördlichen Stadt Myitkyina mindestens zwei Menschen durch Schüsse der Polizei, ein weiterer Demonstrant wurde im Ort Pyapon südwestlich der größten Stadt Yangon getötet. In der Wirtschaftsmetropole durchsuchten Sicherheitskräfte das Büro der unabhängigen Nachrichtenseite „Myanmar Now“ und besetzten nach Angaben von Aktivisten Krankenhäuser.
In Myitkyina ging die Polizei mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Diese warfen Steine nach den Sicherheitskräften, die wiederum das Feuer mit scharfer Munition eröffneten. Zwei Demonstranten wurden erschossen, drei weitere Menschen seien durch Schüsse verletzt worden.
In einem Video des Vorfalls war zu sehen, wie Demonstranten zahlreiche Verletzte aus ihren Reihen in Sicherheit brachten. Die Aufnahmen zeigten zudem, wie Sanitäter versuchten, blutüberströmte Menschen zu reanimieren. Ein ergreifendes Bild in den Medien zeigte eine katholische Nonne in einer weißen Robe auf den Knien, wie sie die Polizei um Zurückhaltung anfleht.