Hausärzte impfen doch früher

von Redaktion

Städte und Landkreise pochen dennoch auf Ausbau der Impfzentren

München – Bayern will die Hausärzte schon ab 1. April gegen Corona impfen lassen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, man habe sich bewusst dafür entschieden – auch wenn es dann noch nicht so viel Impfstoff geben sollte. Er erhofft sich von dem frühen Start, dass die Praxen sehr viele Menschen impfen können, sobald mehr Impfdosen geliefert werden. Die Apotheker sollen als Logistikpartner der Praxen mitwirken. Von diesem Bündnis würden vor allem chronisch Kranke und immobile Menschen profitieren, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) gestern.

Wie berichtet, will er künftig auf zwei Säulen bauen und den Großteil der Impfdosen an die Hausarztpraxen liefern lassen. Deshalb waren Städte und Landkreise aufgefordert worden, den geplanten Ausbau der Impfzentren zu stoppen. Doch der Unmut darüber ist groß – auch innerhalb der CSU. Der Starnberger Landrat Stefan Frey hat gemeinsam mit dem BRK ein Gegenkonzept ausgearbeitet, das er Holetschek und Söder vorlegen will. Er fordert darin, die Impfstoffmenge für die Impfzentren nicht wie geplant zu deckeln. Nach seinem Konzept sollen sie weiterhin den Impfstoff für den ganzen Landkreis abrufen und die Praxen mit der angeforderten Menge beliefern. Er will am Ausbau seines Impfzentrums festhalten. München hatte den bereits beschlossenen Aufbau von drei weiteren Impfzentren nach der Kehrtwende der Staatsregierung am Mittwoch wieder gestoppt. Die Stadtrats-CSU hält dies für einen Fehler. Es sei völlig unklar, wann wie viele Hausärzte impfen könnten, betont die Rathaus-CSU. Man müsse auf alle Pferde setzen.

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