Seehofer will einfachere Corona-Regeln

von Redaktion

Alle Läden mit Abstand offen halten

München – Bundesinnenminister Horst Seehofer spricht sich für eine deutliche Vereinfachung der Corona-Maßnahmnen aus. „Die Regelungen sind mittlerweile zum Teil recht kompliziert geworden, nicht immer logisch“, sagte der CSU-Politiker unserer Zeitung. „Die Leute verstehen nicht, wenn der Blumenladen schließen muss, aber der Supermarkt nebenan Blumen verkaufen darf.“

Seehofer will einen neuen Ansatz: „Wir alle müssen Corona sehr ernst nehmen. Aber dazu brauchen wir einfachere Regeln, die Schutz und Freiheit zusammenbringen und von jedem verstanden werden. Wir können doch jetzt nicht drei Jahre im Lockdown verharren.“ Sein Vorschlag: Ab einer Inzidenz von 50 darf nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmetern Verkaufsfläche in einen Laden – egal, ob Supermarkt oder sonstiger Einzelhandel. „Eine Regel für eine Inzidenz von über 100 bräuchten wir dann nicht mehr.“ Diesen kritischen Wert dürften bald immer mehr Landkreise überschreiten. Damit träte die „Notbremse“ in Kraft, die Schließung vieler Geschäfte.

Seehofer verweist auf andere Konzepte: „Wir haben bei den Erntehelfern in einem der ersten Wirtschaftszweige eine Blaupause mit Testungen und Abstandsregeln entwickelt, die sehr gut funktioniert hat. Ich erinnere an die Konzepte für die Gottesdienste. All das ist sehr frühzeitig hier im Innenministerium entstanden. Auch die Bundesliga spielt ohne größere Vorfälle – dank eines klugen Hygienekonzepts. Ich hätte sogar Spiele mit begrenzter Zuschauerzahl für möglich gehalten.“

Das Portal „Business Insider“ meldet dagegen, dass die Ministerpräsidenten den geplanten vierten Öffnungsschritt für Kultur und Außengastronomie (unter Inzidenz 50) verschieben wollen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek äußerte am Abend Zweifel an weiteren Öffnungen.  mik/cd

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