Berlin – Die Corona-Impfkampagne soll nach dem Willen von Bund und Ländern mit einer stärkeren Einbeziehung der Arztpraxen im April mehr Tempo aufnehmen. Ziel sei es, „schneller und flexibler“ zu werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag in Berlin nach einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten. „Die Devise lautet: Impfen, impfen, impfen.“ Dafür solle es neben der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit auf mehr deutsche Flexibilität ankommen.
Merkel betonte, es gehe um eine schnellstmögliche Kombination der weiterhin wichtigen Impfzentren der Länder und einer schrittweise stärkeren Einbeziehung der Praxen.
Wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen muss aus der Sicht Merkels die von Bund und Ländern beschlossene Notbremse gezogen werden. „Ich hätte mir gewünscht, ohne Notbremse auskommen zu müssen“, sagte sie. Am Montag kommt sie mit den Ministerpräsidenten erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Schritt für Schritt soll es nach Ostern mehr Impfungen geben. Vergangene Woche, also vor der Unterbrechung der Impfungen mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca, spritzten die Länder knapp 1,8 Millionen Impfdosen. In der Woche nach Ostern sollen knapp 3,3 Millionen Dosen geliefert werden.
Allerdings gibt es in der Bevölkerung große Skepsis gegenüber dem Impfstoff von Astrazeneca. Die Hälfte der Bürger (48 Prozent) will sich nicht damit impfen lassen. Das hat eine Umfrage des Meinungsinstituts Kantar für das Nachrichtenmagazin „Focus“ ergeben. 49 Prozent wollen das Vakzin nutzen.