München – Die Affären rund um die Union schlagen sich in abstürzenden Umfragewerten nieder. Im ARD-„DeutschlandTrend“ fielen CDU und CSU auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen sie nur noch auf 29 Prozent, vier Punkte weniger als Anfang März. Die Grünen wären mit 20 Prozent zweitstärkste Kraft.
Auch in der Union ist die Lage angespannt. Der „Spiegel“ berichtet, dass in einer Videoschalte der Mittelstandsunion die Unzufriedenheit mit Parteispitze und Regierung zu heftigen Vorwürfen geführt habe. Auch Friedrich Merz habe sich gemeldet. Er sprach von Führungsversagen vor allem nach dem Wahldebakel: „Dass am Montag von der Parteispitze so gar keine Reaktion gekommen ist und alle so tun, als sei praktisch nichts passiert, finde ich irritierend.“ Sechs Monate vor der Wahl sei die Union weder inhaltlich noch personell klar aufgestellt: „Wie soll das gehen?“
In der CSU kam es nach Informationen unserer Zeitung am Freitagabend zu Turbulenzen. In einer Schalte des Bezirksverbands Oberbayern forderten etliche Kommunalpolitiker eine sofortige Abkehr vom Inzidenz-Kurs Söders in der Corona-Politik. Die Stimmung sei übel, sagte ein Landrat, ein Lockdown nicht mehr vermittelbar. mb/cd