Berlin/München – Zwischen den Parteichefs Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) gibt es erhebliche Spannungen. Mehrere hochrangige CDU-Politiker äußerten sich in der „Frankfurter Allgemeinen“ sehr verärgert über Söders Kritik an Ministern und seine Vorstöße für ein Schattenkabinett. All das sei unabgesprochen und habe Laschet überrumpelt. Man sei „angefressen“ und lasse das „nicht auf sich sitzen“.
CDU-Vorstände sagen, Laschet habe sich wiederholt jede Kritik von Söder an CDU-Ministern verbeten – vergeblich. Der CSU-Chef hält unter anderem Wirtschaftsminister Peter Altmaier für einen Schwachpunkt in Berlin. In der CSU mehren sich Spekulationen, Söder steuere doch eine Kabinettsumbildung in Berlin an, zumindest seiner drei Minister. Innenminister Horst Seehofer hatte unserer Zeitung zu verstehen gegeben, er werde dem nicht im Weg stehen.
Die Kanzlerkandidatenfrage ist offen. In der CDU wird laut „FAZ“ vermutet, Söder werde das Laschet nicht mehr streitig machen – auch wegen der vermehrten Affären in der CSU. Er versuche noch, die Entscheidung hinauszuzögern und den Preis hochzutreiben, etwa mit der Zusage für prestigeträchtigere Ministerien, unter anderem für Forschung. cd