Spahn will auch Sputnik-Impfstoff

von Redaktion

Gesundheitsminister verhandelt mit Russland – 55 Prozent dafür

Berlin – Deutschland ist an einer Kauf des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V interessiert. Die EU-Kommission habe erklärt, dass sie über das Präparat keine Verträge wie mit anderen Herstellern schließen werde, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Daraufhin habe er bei einer Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister erklärt, „dass wir dann bilateral auch mit Russland reden werden“. Zugleich betonte Spahn, dass es zunächst eine Zulassung des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA geben müsse. Zudem müsse geklärt werden, wie viel Impfstoff Russland kurzfristig liefern könne. Moskau bestätigte am Abend erste Gespräche.

Einige Bundesländer haben schon vor einer möglichen Zulassung Alleingänge gestartet. Bayern hatte einen Vorvertrag über 2,5 Millionen Sputnik-Dosen unterzeichnet, Mecklenburg-Vorpommern zog gestern mit einer Option auf eine Million Dosen nach. Die EU-Staaten Ungarn und Slowakei haben Sputnik bereits auf eigene Faust angeschafft, Ungarn erteilte eine Notfallzulassung.

Die Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) würde sich einer Yougov-Umfrage zufolge mit Sputnik V impfen lassen, sofern dieser von der EMA zugelassen wird. 19 Prozent der Befragten lehnen demnach eine Impfung mit Sputnik V ab.

Unterdessen hat sich nach dem Einstieg der Hausärzte die Zahl der Corona-Impfungen sprunghaft erhöht. Am Mittwoch wurden 656 000 Dosen verabreicht – 290 000 mehr als am Vortag. Laut Robert-Koch-Institut waren bisher an keinem Tag mehr als 367 000 Corona-Impfdosen verabreicht worden. Insgesamt sind es nun 16,26 Millionen Dosen.

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