München/Berlin – Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union wird zum Machtkampf. Die CDU-Spitze stellte sich fast einhellig hinter Armin Laschet, das CSU-Präsidium hinter Markus Söder. Auch nach mehreren Telefonaten am Montag waren die beiden Parteivorsitzenden nicht zu einer Verständigung bereit.
Die CDU-Führung bedrängte Laschet, keinesfalls nachzugeben; darunter Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Die CSU sucht hingegen eine Entscheidung auf breiterer Basis. Söder will sich heute zu einer digitalen Sitzung der gemeinsamen Unionsfraktion zuschalten. Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer brachte sogar eine Mitglieder-Befragung in beiden Parteien ins Spiel. „Es muss der Beste machen, und der ist nun mal in unseren Reihen“, sagte CSU-Präsidiumsmitglied Daniela Ludwig.
Laschet forderte eine schnelle Entscheidung, Söder gibt der Union die ganze Woche dafür Zeit. Man habe noch „Diskussionsbedarf“ und die Euphorie an der CDU-Basis sei geringer als vermutet. Vermutlich trifft sich in der zweiten Wochenhälfte eine Abordnung beider Unionsparteien. cd/mik