Berlin – Der Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur spitzt sich zu. Am Sonntagabend sind Teile der Unterstützung für Laschet weggebrochen – die Junge Union stellte sich hinter Söder. Der Bayer flog am Abend nach Berlin. Später traf auch Laschet dort ein. Intern ist von den entscheidenden Gesprächen die Rede.
Der gemeinsame Parteinachwuchs von CDU und CSU kippte mit 14 von 17 Landesverbänden zu Söder, maßgeblich angeschoben von Bayern. Zuvor hatte die JU eine einvernehmliche Lösung verlangt. Vorangegangen waren Drohungen und Vorwürfe innerhalb der Union. Von Laschets Unterstützern wurde das Gedankenspiel laut, einen Landesverband in Bayern zu gründen. Sie klagten, der Bayer versuche mit großer Brutalität, die CDU zu zerstören.
In der CDU steht die Mehrheit der Funktionäre hinter Laschet, erhebliche Teile der Basis hinter Söder. Am Sonntag verstärkte sich dieses Bild. In einer Konferenz der CDU Niedersachsen soll es eine Mehrheit für den CSU-Chef gegeben haben. In Thüringen und Hessen warben zudem Vorstandsmitglieder für Söder, in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz Abgeordnete.
Söder und Laschet telefonierten am Samstag unter größter Geheimhaltung. Aus Unionskreisen war zu hören, es gebe „gute und konstruktive Gespräche“. Sollten sich die Rivalen bis heute nicht einigen, könnte es auf eine Entscheidung in der Bundestagsfraktion zu Wochenbeginn hinauslaufen. cd