München – Die Hausärzte in der Region erleben gerade einen regelrechten Ansturm an Fragen zu Impfterminen. „Bitte nicht alle in der Praxis anrufen“, sagt Allgemeinmediziner Markus Frühwein aus München. Sonst seien die Leitungen schnell überlastet. Man solle lieber eine E-Mail schicken, wenn man auf die Impf-Warteliste will. Marc Block, Hausarzt und ärztlicher Koordinator im Landkreis Ebersberg, sagt: „Die Telefone in den Praxen stehen wegen des Themas Impfen schon lange nicht mehr still.“
Seit der Freigabe von Astrazeneca haben sich die Nachfragen noch einmal erhöht. Trotzdem wird die Entscheidung von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) von der Ärzteschaft begrüßt. „Es ist ein erster Schritt raus aus der Priorisierung, hin zu einem allgemeinen Impfangebot und zur Herdenimmunität“, urteilt die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB). Markus von Rebay, Internist in Gilching (Landkreis Starnberg), hält die Freigabe ebenfalls für richtig: „Die Jüngeren sagen: Her damit. Die über 60-Jährigen lehnen Astrazeneca primär ab. Ich finde das nicht sehr solidarisch“, sagt er.
Allerdings könnte das tatsächliche Angebot an frei verfügbarem Impfstoff vorerst knapp sein. In der kommenden Woche sollen die Arztpraxen nämlich keine Astrazeneca-Dosen erhalten. Was danach kommt, ist noch offen. Einige Praxen berichten aber, dass sie noch Astrazeneca übrig haben.
Unterdessen haben Vertreter von EU-Ländern sich auf technische Rahmenbedingungen für die Einführung des digitalen Impfpasses geeinigt. Im Juni soll das Zertifikat einsatzbereit sein und Reisen im Sommer erleichtern. hor, cla, lif, gma