Nur noch mit Test zum Friseur

von Redaktion

Bayern verschärft Corona-Regeln – Angst vor Supermarkt-Schlangen

München – Die bundesweite Corona-Notbremse, die ab dem heutigen Samstag gilt, sorgt in Bayern in vielen Bereichen für strengere Regeln. Ab einem Inzidenzwert von 100 dürfen Kunden nur noch mit einem negativen Corona-Test zum Friseur. Dabei darf der PCR-, Selbst- oder Antigentest höchstens 24 Stunden alt sein. Über die neue Regelung herrscht „großes Kopfschütteln“ in den Betrieben, sagte Doris Ortlieb, Geschäftsführerin des Landesinnungsverbands des bayerischen Friseurhandwerks. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Oberbayern lag am Freitag bei 166.

Auch den Handel treffen die Verschärfungen. Schon ab dem heutigen Samstag halbiert sich die Zahl der Kunden, die in Supermärkte und Discounter gelassen werden dürfen, warnte der Handelsverband Deutschland (HDE). Er spricht von einem „krassen Einschnitt“. Die Politik riskiere „Warteschlangen vor den Geschäften“, obwohl doch „Menschenansammlungen aus Gründen des Infektionsschutzes anerkanntermaßen vermieden werden sollten“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Hintergrund: Die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sieht bei Inzidenzen von mehr als 100 nur noch einen Kunden je 20 Quadratmeter Verkaufsfläche für die ersten 800 Quadratmeter vor – und darüber hinaus sogar nur einen Kunden je 40 Quadratmeter.

Im bayerischen Kabinett ist ein Streit um die strengeren Regeln entflammt. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) kündigte an, eine Verlängerung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung „nicht mittragen“ zu können. Er drohte mit einer Blockade. Nächste Kabinettssitzung ist am Dienstag. lif/dpa

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