Berlin – Geimpfte müssen in wenigen Wochen keine negativen Corona-Tests mehr vorlegen und werden auch von Quarantänepflichten befreit. Darauf haben sich Bund und Länder am Montagabend bei einem dreistündigen Videogipfel verständigt. Genesene werden mit Einschränkungen gleichgestellt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet allerdings mit einer „Übergangsphase, die nicht einfach ist“.
Das Ausmaß der Lockerungen – eigentlich: Rückkehr zu den Grundrechten – ist politisch noch hoch umstritten. Konsens ist bisher nur der Verzicht auf Quarantäne und Tests für Bürger, deren abschließende Impfung mindestens 14 Tage zurückliegt. Das sind derzeit unter 7 Prozent der Deutschen. Das gilt auch für Genesene, die einen mindestens 28 Tage alten positiven PCR-Test vorlegen können. Liegt er mehr als sechs Monate zurück, müssen sie zudem eine Impfdosis erhalten haben. Von diesen Gruppen gehe „keine relevante Gefahr aus“, sagte Merkel.
Inwieweit dann Kontaktlimits und Ausgangssperren fallen, war in der Runde umstritten. Zudem wird noch gerungen, wann die Priorisierung beim Impfen aufgebrochen wird – spätestens im Juni, vielleicht bereits in vier Wochen. Vor allem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warb für zügige Familien- und Betriebsimpfungen ohne Nachweis von Alter, Beruf oder Vorerkrankungen.
Merkel deutete an, dass in den Pfingstferien noch keine unbegrenzten Inlandsreisen möglich sein könnten. Sie könne heute nicht sagen, „wann wir nachdenken können, Hotels zu öffnen“. Lockerungen erwartet sie eher „im Lauf des Juni“. cd