Baubranche droht der Stillstand

von Redaktion

Dramatischer Mangel an Holz und anderen Baustoffen

München – Auf den Baustellen geht der Nachschub aus. Es fehlt an Baustoffen wie Holz, Metall, Farben sowie Dicht- und Dämmmaterialien. Vielerorts kommt deshalb bereits die Arbeit ins Stocken: „Es wird vermehrt zu Behinderungen im Baustellenbetrieb kommen“, erwartet Marcus Nachbauer, Chef der Bundesvereinigung Bauwirtschaft. Eine wachsende Zahl von Unternehmen rechne bereits damit, wegen Lieferengpässen Kurzarbeit anmelden zu müssen, betont er – und das in einer eigentlich boomenden Branche.

Die Knappheit, insbesondere von Holz, lässt in Oberbayern vor allem die Dachdecker Alarm schlagen. Preissteigerungen von über 200 Prozent habe die Branche in den vergangenen drei Monaten hinnehmen müssen. Besonders verärgert die Handwerker der Innung, dass viel heimisches Holz, auch aus den bayerischen Staatsforsten, zu höheren Preisen exportiert wird. „Wenn das so weitergeht, dann steht die Baubranche, die ja in der Krise ein Stabilitätsfaktor war, in ein, zwei Monaten komplett still“, befürchtet der Niederlassungsleiter von Dachdecker-Einkauf Süd, Christian Winkler.

Die Preissteigerungen bringen vor allem Betriebe in Bedrängnis, die mit ihren Kunden Festpreise vereinbart haben. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima rät seinen Betrieben dazu, Angebote zu befristen oder mit einem Preissteigerungsvorbehalt zu versehen.  mm/wdp

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