Berlin/München – Mit einer selbst in Auftrag gegebenen Studie zum Infektionsgeschehen im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) wirbt die Branche um Fahrgäste während und nach der Corona-Krise. Demnach sei die Infektionsgefahr in Bussen und Bahnen nicht höher als im Individualverkehr, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit. Untersucht wurde der ÖPNV im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV).
Um die Auftragsarbeit, federführend mitfinanziert von Baden-Württemberg, Bayern und neun weiteren Bundesländern, hatte der VDV die Charité Research Organisation gebeten. Das Institut ist eine Tochter der Charité und führt vor allem klinische Studien durch.
Für die Untersuchung hatte das Institut 681 Teilnehmer ausgewählt. Diese wurden im Februar und März zufällig und in annähernd gleicher Zahl aufgeteilt auf ÖPNV und den Individualverkehr. Die Zahl der Infektionen war in beiden Gruppen fast gleich hoch: 12 bis 14 Fälle bei je gut 300 Teilnehmern. Während der Untersuchung hatten die Busse und Bahnen den Angaben zufolge eine durchschnittliche Auslastung von nur 47 Prozent.
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) spricht von „belastbaren Ergebnissen“. Sie bat dringend, sich weiterhin an FFP2-Maskenpflicht und Abstandsregeln zu halten. Hoffentlich könnten die Fahrgäste nun „Vertrauen in die Sicherheit des ÖPNV zurückgewinnen“. Insgesamt war die Nachfrage in der Spitze um bis zu 90 Prozent gesunken. Der Radverkehr nimmt stark zu. mm