Impf-Strategie: Kritik an Spahn

von Redaktion

Reiter: Für Aufhebung der Priorisierung fehlt es an Impfstoff

München – Führende Kommunalpolitiker ärgern sich über die Ankündigung aus Berlin, die Impfpriorisierung zum 7. Juni aufzuheben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe „den dritten Schritt vor dem ersten gemacht“, kritisiert Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Das Problem: Weil es an Impfstoff mangle, könne etwa das Münchner Impfzentrum in den nächsten Wochen kaum noch Erstimpfungen durchführen, damit genug für die fälligen Zweit-Dosen verfügbar sei. Das sei nicht die Strategie, die er sich vorstelle, kritisierte Reiter. Stetig würden Städte und Landkreise vertröstet. „Seit Monaten operiert das Impfzentrum gezwungenermaßen auf Sparflamme, im Krisenstab höre ich mantraartig jede Woche die verzweifelte Aussage, wir wissen einfach nicht, mit wie viel Impfstoff die Impfzentren verlässlich rechnen können. Ganz abgesehen davon, dass es immer zu wenig ist.“ Enttäuschungen seien programmiert.

Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) äußerte sich gestern skeptisch, ob Bayern die Priorisierung bei den Impfzentren wirklich schon am 7. Juni aufhebt. Die Länder können davon abweichen. Man müsse erst mit „Priorität drei“ deutlich weiterkommen, deutete er an.

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