München – Kunden der Stadtsparkasse München müssen sich auf höhere Kosten gefasst machen. Das Institut erhebt künftig Negativzinsen von 0,5 Prozent auf Einlagen ab 50 000 Euro. Betroffen sind davon Neukunden, die ab dem 27. Mai ein Konto bei der Bank eröffnen wollen.
Die rechtliche Möglichkeit, täglich verfügbare Guthaben mit Strafzinsen zu belegen, hatte die Stadtsparkasse bereits im Oktober 2019 geschaffen. „Das aktivieren wir jetzt“, sagt Sebastian Sippel, Sprecher des Instituts. Für Kunden, die seit Oktober 2019 ein Girokonto bei der Bank eröffnet haben, werden nun ebenfalls Strafzinsen fällig – allerdings erst ab einer Einlagesumme von mehr als 100 000 Euro. Nicht betroffen von dem neuen Verwahrentgelt sind Bestandskunden, die ihr Konto vor Oktober 2019 eröffnet haben.
Geschäftsbanken müssen aktuell selbst 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Diese Kosten geben immer mehr Institute an ihre Kunden weiter. Gut 150 Banken haben in diesem Jahr erstmals Negativzinsen für private Einlagen eingeführt. Nach Angaben des Verbraucherportals biallo.de verlangen mittlerweile gut 410 Banken und Sparkassen Strafzinsen für private Guthaben. Gut 60 Banken gewähren dabei nur noch einen Freibetrag von 10 000 Euro oder weniger.
Die Stadtsparkasse begründet ihre Entscheidung auch mit diesem Markttrend. Weil immer mehr Banken Negativzinsen verlangten, seien immer mehr Kunden zur Sparkasse gewechselt, um diese zu vermeiden. Diesen Trend wolle die Bank mit diesem Schritt nun stoppen. mk