München – Der massive Stromausfall im Münchner Osten geht offenbar auf einen linksextremistischen Brandanschlag zurück. Auf der linksradikalen Plattform Indymedia tauchte ein anonymes Bekennerschreiben militanter Rüstungs- und Klimakritiker auf, das sich zu der Tat bekennt. Die Behörden bestätigten zunächst nur den Eingang des Schreibens, wollten sich aber weiter nicht äußern.
Primäres Ziel der Attacke sei der Rüstungskonzern Rohde & Schwarz in der Nähe des Ostbahnhofs gewesen, heißt es in dem Schreiben. Sie richte sich aber auch gegen die politisch Verantwortlichen in München und Bayern. Erwähnt werden der Stadtratsbeschluss, den Forst Kasten abzuholzen, um dort Kies zu fördern, und das Kohlekraftwerk München Nord der Stadtwerke in Unterföhring. Das Schreiben erhält auch eine Drohung: „Deshalb werden wir auch in Zukunft ihre Infrastruktur angreifen.“
Der Verfassungsschutz warnt seit Längerem vor Angriffen aus dem linken Milieu. „Die Hemmschwelle, auch schwere Straftaten zu begehen, ist deutlich gesunken“, hieß es im letzten Bericht. Immer wieder kam es in der jüngeren Vergangenheit zu Brandanschlägen, im Raum München auch auf Telekommunikationsanlagen.
Diesmal war das Stromnetz das Ziel: In Teilen der Stadtteile Haidhausen, Ramersdorf und Berg am Laim war durch ein Feuer in einer Baugrube am frühen Freitagmorgen in rund 20 000 Haushalten der Strom ausgefallen. Der Stromausfall hatte ungewöhnlich lange gedauert, weil rund 50 Stromkabel der Mittelspannung vollkommen zerstört wurden. In der Folge fielen 150 Trafostationen aus. mik/laf