München – Bei der zweiten Stammstrecke in München steht erneut eine Umplanung im Raum. Das Verkehrsministerium prüft, ob es am Ostbahnhof eine unterirdische Abzweigung nach Süden geben soll, um die S3 nach Holzkirchen und die S7 nach Kreuzstraße direkt anzubinden.
Der sogenannte Südast des zweiten S-Bahntunnels ist eine von 43 Maßnahmen innerhalb des Bahnnetzes im Großraum München, die „auf ihre verkehrliche Wirkung und ihre bautechnische Machbarkeit“ untersucht werden. Die lange Liste wurde nun von vier Autoren, darunter dem Leiter des Referats S-Bahnen/Bahnausbau im Ministerium, im Fachjournal „Eisenbahntechnische Rundschau“ vorgestellt. Untersucht werden auch S-Bahn-Halte auf dem Münchner Südring und der Bau neuer Bahnhöfe am Flughafen und in den Kreisen Fürstenfeldbruck, Starnberg und Miesbach.
Der Südast wurde in den vergangenen Jahren immer wieder erwogen, letztlich aber aus Kostengründen verworfen. Weil bei der Tunnelröhre im Osten (Planfeststellungsabschnitt 3) ohnehin noch die Baugenehmigung fehlt, wäre für die Ergänzung zumindest kein neues Planfeststellungsverfahren notwendig. Der Bau der zweiten Stammstrecke wurde vor über vier Jahren begonnen, sie soll über drei Milliarden Euro kosten – die Umplanung nicht eingerechnet. Die neue Entwicklung ist auch auf Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) zurückzuführen, die wiederholt auf Verbesserungen bei der S7 im Osten gedrungen hat. Untersucht wird auch, ob die S7 zwischen Giesing und Kreuzstraße zweigleisig werden kann. dw