München – Vor fast einem Vierteljahrhundert verschwand sie in der Versenkung, nun ist die Vermögensteuer wieder ein Thema. Grüne, SPD und die Linken wollen sie nach der Bundestagswahl neu erheben, wie aus ihren Programmentwürfen hervorgeht. Das würde auch Immobilieneigner massiv treffen – gerade in der Region München, wo die Bodenpreise geradezu explodiert sind.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte die Vermögensteuer erst vergangene Woche als „uralte Kamelle“ bezeichnet, die „weder verfassungsrechtlich okay“ noch sinnvoll sei. Auch Professor Clemens Fuest, Chef des Wirtschaftsinstituts ifo in München, warnt im Interview mit unserer Zeitung vor einer Renaissance der Vermögensteuer. Weder sei sie gerecht zu gestalten, noch bringe sie unterm Strich höhere Einnahmen für den Staat. Die Steuer verhindere Investitionen und sei ein Signal für wirklich Vermögende, ins Ausland abzuwandern. Eigentümer selbst genutzter Immobilien könnten gezwungen sein, sich zu verschulden oder zu verkaufen. Fuest mahnt an, stattdessen die vielen Lücken bei der Einkommensteuer zu schließen.