München – In mehreren deutschen Städten ist es am Wochenende zu schweren Verstößen gegen die Corona-Regeln gekommen. Bei Krawallen wurden erneut Polizeibeamte verletzt. Einige mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Besonders angespannt war die Situation am späten Samstagabend in Stuttgart. Laut Polizei hatten sich an der beliebten Freitreppe am Schlossplatz bis zu 600 Menschen versammelt. Als Beamte sie auf das geltende Alkoholverbot hinwiesen, eskalierte die Situation, auf die Polizisten flogen Flaschen. Fünf Beamte wurden verletzt, sechs Tatverdächtige festgenommen.
In Hamburg musste etwa zur gleichen Zeit das Schanzenviertel geräumt werden, wo bis zu 1300 Menschen eine illegale Rave-Party feierten. Es kam zu unzähligen Verstößen gegen Maskenpflicht und Abstandsregeln. In Regensburg löste die Polizei eine Open-Air-Party mit bis zu 500 Menschen auf. In beiden Fällen bewarfen Feiernde die Beamten mit Flaschen. Auch in Bremen und München kam es zu Zwischenfällen. In Leipzig mussten bereits in der Nacht zum Samstag zwei Beamte ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem Bar-Besucher sie angegriffen hatten.
Laut einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ unter den 15 größten Städten Deutschlands beklagen Kommunen ein zunehmend aggressives Verhalten vieler Bürger bei der Kontrolle von Corona-Maßnahmen. Auch die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten nimmt zu. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte schon vor zwei Wochen einen besorgniserregenden Anstieg der Zahlen festgestellt. Diesem Trend, sagte Herrmann, „stemmen wir uns mit aller Macht entgegen“.