Bayern will stärker öffnen

von Redaktion

Inzidenz im Freistaat fällt unter 35 – Entscheidung über EM-Spiele

München – Das bayerische Kabinett will in seiner heutigen Sitzung offenbar deutliche Aufweichungen der Corona-Beschränkungen beschließen. Mit Blick auf die rapide sinkenden Zahlen seien größere Öffnungsschritte möglich, erfuhr unsere Zeitung aus Koalitionskreisen. Details befanden sich gestern allerdings noch in der Absprache. Die aktuelle Infektionsschutzverordnung läuft am Sonntag aus. Zudem soll heute entschieden werden, wie viele Zuschauer zu den Spielen der Fußball-EM in die Allianz-Arena dürfen.

Bayernweit beträgt die Inzidenz inzwischen 34,2, in Oberbayern lag sie gestern sogar nur bei 28,5. Damit ist der Süden weiter die Region mit dem niedrigsten Wert im Freistaat. Zuletzt hatte vor allem Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf einen deutlich mutigeren Kurs in der Corona-Politik gedrängt. Münchens OB Dieter Reiter (SPD) legte in einem Brief an Ministerpräsident Markus Söder (SPD) eine ganze Reihe von überholten Maßnahmen vor – unter anderem die Maskenpflicht in der Innenstadt.

Der Druck auf die Staatsregierung ist auch aus dem Landtag gewaltig: „Wir erwarten, dass ab nächster Woche in allen Bereichen der Status von vor dem November-Lockdown wiederhergestellt wird“, sagte FDP-Fraktionschef Martin Hagen. Konkret: „Offene Schulen, offene Innengastronomie, deutlich gelockerte Kontaktbeschränkungen.“ Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann sagte, jetzt seien die Kinder am Zug: „Ab Montag sollten wieder alle Schulen und Kitas in den Regelbetrieb gehen.“ Die Bayern-SPD verlangte derweil, die Sperrstunde der Außengastronomie aufzuheben.  mik

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