CSU diskutiert über grünen Kurs

von Redaktion

Weber warnt: Sollten uns besser um Stammwähler kümmern

München – Die CSU diskutiert nach der Sachsen-Anhalt-Wahl über einen klareren Kurs. Man müsse sich mehr um Stammwähler in der bürgerlichen Mitte kümmern und weniger um Grünen-Wähler werben, riet Parteivize Manfred Weber nach Informationen unserer Zeitung in einer Sitzung des CSU-Vorstands. Er forderte zudem eine stärkere Profilierung der Union in der Außenpolitik.

Parteichef Markus Söder hatte sich über Monate bemüht, der CSU ein grüneres Profil zu geben. Er und weitere führende CSU-Politiker forderten proaktiv einen höheren CO2-Preis und eine frühere Klimaneutralität Bayerns. Der politische Hintergrund: Vor allem in großen Städten überholen die Grünen die CSU.

Weber rät, sich nicht nur von dieser Sorge lenken zu lassen. Man müsse sich um neue Wählergruppen „und gleichzeitig um die Stammklientel in der bürgerlichen Mitte kümmern“, sagte er unserer Zeitung. Es gebe eine große Wähler-Volatilität. „Wir müssen uns gut überlegen, wer für uns zu gewinnen ist: Die CSU muss etwa den Bauern und Handwerkern klar machen, dass wir für sie da sind, oder manche Gastronomen und Hoteliers von den Freien Wählern zurückholen, wir müssen uns um die Einzelhändler kümmern, die nach der Corona-Zeit teilweise verärgert sind.“ Das könne der CSU gelingen – „leichter, als wenn wir vorrangig um die Grünen-Wähler kämpfen und nach einem höheren CO2-Preis und teurerem Benzin rufen.“ Auch Ex-Parteichef Erwin Huber mahnte, an die Stammwähler zu denken. Sie seien „seit 70 Jahren das feste Fundament der CSU. Ohne dieser Verwurzelung wächst kein Zukunftsbaum.“ cd

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