Blinde Passagiere springen von Lkw

von Redaktion

Fünf Afghanen im Landeraum – Schleuserspur führt nach Osteuropa

Bruckmühl – Schrecksekunde für einen bulgarischen Lkw- Fahrer: Beim Entladen seines Aufliegers am Montag in Bruckmühl sind plötzlich mehrere Personen von der Ladefläche gesprungen. Der 44- Jährige hatte laut Bundespolizei offenbar keine Ahnung von den blinden Passagieren.

Der in Bulgarien zugelassene Lkw sollte gegen Mittag entladen werden. Die Ladefläche war bis auf wenige Zwischenräume mit großen Aluminiumteilen zugestellt. Nachdem der Fahrer den Anhänger geöffnet hatte, sprangen die bis dahin verborgenen Personen von der Ladefläche. Mitarbeiter der ortsansässigen Firma verständigten die Polizei.

Bei den in Gewahrsam genommenen Personen handelt es sich eigenen Angaben zufolge um einen 44-Jährigen, der von seinem 13-jährigen Sohn sowie drei anderen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren begleitet wurde. Alle fünf erklärten, dass sie ursprünglich aus Afghanistan stammen. Dort hätten sie beziehungsweise Verwandte für die „Reise“ nach Deutschland gezahlt. Pro Person wäre ein Schleuserlohn von 5000 bis 6000 Euro verlangt worden.

Die etappenweise organisierte Tour führte unter anderem über die Türkei, Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Zuletzt wären sie mitten in der Nacht zu dem Lkw-Auflieger gebracht worden, die letzte Fahrt hätte rund drei Tage gedauert.

Der Lkw-Fahrer versicherte, nichts von den Personen auf der Ladefläche gewusst zu haben. Er konnte den Beamten belegen, dass er den Auflieger in Bulgarien vollständig beladen und verplombt übernommen hatte. Die Bundespolizei in Rosenheim geht davon aus, dass es sich um eine organisierte Schleusung handelt. Die Spur führt den Ermittlern zufolge nach Osteuropa.

Der afghanische Vater wurde zusammen mit seinem Sohn in eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge gebracht, die anderen Minderjährigen dem Kreisjugendamt anvertraut.

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