Berlin – Wegen der sinkenden Corona-Infektionszahlen ist in der Politik eine Debatte über die Maskenpflicht ausgebrochen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) forderte die Länder dazu auf, die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme zu überprüfen. Dies gelte auch für die Schulen, da Schüler „von der Maskenpflicht besonders betroffen“ seien. FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki sprach sich für ein vollständiges Ende der Maskenpflicht aus. Er warb dafür, bei einer klaren Inzidenz unter 35 vor allem draußen die Tragepflichten zu lockern.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte davor, damit Wahlkampf zu betreiben. „Ein kompletter Verzicht auf die Maskenpflicht kurz vor der Impfung von Millionen ist nur eines: Wahlkampf mit der Gesundheit der Bürger.“ Natürlich könne die Maskenpflicht draußen fast überall aufgehoben werden, dort gebe es kein Superspreading. „Aber drinnen eben leider doch.“ Auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt riet in Innenräumen zur Vorsicht.
München hat die Maskenpflicht in der Innenstadt jüngst deutlich gelockert. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist inzwischen weiter gesunken und liegt nun bei 17,3 pro 100 000 Einwohner.