München – In der Debatte um eine Verlegung von EM-Spielen hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Münchner Allianz Arena als Austragungsort angeboten. „Wir würden uns jederzeit freuen, noch ein Spiel zu nehmen“, sagte der CSU-Chef mit Nachdruck. Der Hintergrund: Da sich in Großbritannien die Delta-Variante des Coronavirus ausbreitet, wird unter anderem über das EM-Finale in London diskutiert.
Für die UEFA dürfte bei einer Neuvergabe jedoch die Zuschauerkapazität die entscheidende Rolle spielen. Und Bayern ist nicht zu weiteren Zugeständnissen bereit. Söder hatte bereits die Umsetzung von Hygienekonzepten und logistische Herausforderungen beispielsweise bei Zu- und Abfahrt betont. Daran ändert sich trotz der weiter sinkenden Inzidenzzahlen nichts: „Es wird bei den 14 500 Zuschauern in München bleiben“, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei.
Die Staatsregierung hadert ohnehin mit dem laxen Verhalten der Besucher. Die Ansteckungsgefahr sei auch im Stadion hoch, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek. „Deswegen sind hier Masken und Abstände so wichtig.“ Die EM sei ein Modellversuch, warnte er. „Die Erfahrungen dabei werden wir auch bei künftigen Überlegungen zum regulären Zuschauerbetrieb im Profifußball berücksichtigen.“
Derweil überlegt München, wie man die großen Ansammlungen junger Menschen in der Stadt besser steuern kann – nicht nur während der EM. Die SPD-Fraktion denkt darüber nach, die Ludwigstraße in Teilen an Wochenenden für den Verkehr zu sperren, um Platz für Feiernde zu schaffen und Anwohnerstraßen zu entlasten. mik