Neue Impfstrategie für Bayern

von Redaktion

Priorisierung fällt – Kreuzimpfung soll Astrazeneca anschieben

München – Mit einer neuen Strategie will Bayern noch vor den Sommerferien mehr Unentschlossene zum Impfen bewegen. Die Priorisierung fällt diese Woche auch in den Impfzentren. Weil zuletzt vermehrt Astrazeneca-Dosen ungenutzt blieben, sollen Kreuzimpfungen mit anderen Impfstoffen, unter anderem von Moderna, angeboten werden.

Diese Kombination gilt als hoch effektiv, ist aber von der Ständigen Impfkommission noch nicht formal empfohlen. Angepeilt wird ein Abstand von nur sechs bis acht Wochen. Eine Berliner Charité-Studie mit neun Wochen Abstand brachte ermutigende Zwischenergebnisse: Schutz hoch, Nebenwirkungen moderat.

Bayern liegt bei den Erstimpfungen im Ländervergleich hinten. Mit 51 Prozent der Bevölkerung fällt Bayern auf den vorletzten Platz. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) räumte nach einem Gespräch mit Ärzten und Apothekern Impfmüdigkeit ein. „Es darf kein Impfstoff übrig bleiben“, gab er als Ziel aus. Deswegen müssen fortan Betriebsärzte oder Praxen nicht benötigte Impfstoffe melden und weitergeben. Die gut 100 Impfzentren in Bayern sollen noch über September hinaus betrieben werden.

Söder sieht Zeitdruck: Gegen die Delta-Mutation, die sich bis Sommer durchsetzen dürfte, hilft effektiv nur eine doppelte Impfung. Gleichzeitig rechnet die Regierung mit einer Sommer-Delle, wenn Familien in Urlaub reisen, Ärzte Ferien haben und Betriebe pausieren.

Heute wird sich das Kabinett wieder mit Corona befassen. Söder warnte erneut davor, die Maskenpflicht an den Schulen und generell in Innenräumen infrage zu stellen.  cd

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