Peking – Eine zunehmende Regulierung der chinesischen Privatwirtschaft durch die Regierung belastet die Börsen weltweit. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel seit Freitag um fast zehn Prozent, gestern zog er den Dax spürbar ins Minus.
Hintergrund ist, dass die chinesische Regierung am Wochenende eine Reform des privaten Bildungssektors angekündigt hat. Unternehmen, die Schullehrprogramme unterrichten, dürfen demnach keine Gewinne mehr erzielen oder an die Börse gehen. Den Instituten wurde untersagt, Schüler am Wochenende zu unterrichten. Chinesische Staatsmedien sprechen von mehr Gerechtigkeit im Bildungssektor. Doch Investoren gingen davon aus, dass Firmen in der auf 100 Milliarden Dollar Jahresumsatz geschätzten Branche das Geschäftsmodell entzogen wird. Zahlreiche Kurse stürzten ab. Der auch bei deutschen Aktionären beliebte Online-Konzern Alibaba gab 16 Prozent ab. New Oriental, eines der größten privaten Bildungsunternehmen, verlor 75 Prozent an Wert. Auch für den Internet-Giganten Tencent, der stark im Bildungssektor investiert, ging es massiv abwärts.