FDP will Koalition aufbrechen

von Redaktion

Strategiepapier: Abgeordnete der Freien Wähler abwerben

München – Die FDP will hinter den Kulissen auf einen Koalitionsbruch in Bayern hinarbeiten. Man wolle versuchen, mehrere Abgeordnete der Freien Wähler zum Fraktionswechsel zu bewegen, heißt es in einem vertraulichen Strategiepapier der Landtagsfraktion, das in München kursiert. „Lediglich acht Überläufer wären nötig, um eine schwarz-gelbe Mehrheit zu ermöglichen“, heißt es darin. „Das könnte sehr schnell gehen.“

Bisher reicht es für CSU und FDP im Landtag nicht zu einer Mehrheit. Weil es in der CSU und bei Freien Wählern aber gärt und der Unmut über Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger wächst, halten die Liberalen nicht für ausgeschlossen, dass Abgeordnete die Partei wechseln. 2018 hat der Abgeordnete Alexander Muthmann diesen Schritt von FW zu FDP getan. Man habe gute Kontakte zum liberalen Flügel der FW-Fraktion, lobt sich die FDP.

Realistisch ist das Szenario dennoch kaum. Eine so zusammengezimmerte schwarz-gelbe Mehrheit wäre wackelig, in der Corona-Politik gibt es Differenzen. Als wahrscheinlicher nennt deshalb selbst die FDP ein schwarz-grünes Bündnis nach einem Koalitionsbruch. cd

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