München – Nach dem Bund-Länder-Beschluss, die Regeln für Ungeimpfte zu verschärfen, ist in Bayern die Nachfrage nach Impfterminen spürbar gestiegen. Über das Impfportal hätten sich seit Dienstag deutlich mehr Menschen als im Schnitt der Vortage angemeldet, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek unserer Zeitung. Allein in München registrierten sich den zweiten Tag in Folge 2000 Personen mehr als üblich.
Die Zahl der bundesweit verabreichten Impfdosen stieg gestern wieder auf über 500 000, weit über dem Sieben-Tage-Schnitt, aber knapp unter den Zahlen der Vorwoche.
Auch die Helfer der mobilen Impfteams im Landkreis München haben festgestellt, dass mehr Menschen zu den Impfbussen kommen als vor ein paar Wochen. „Das hängt sicher auch damit zusammen, dass die Tests bald nicht mehr kostenlos sind und es für Ungeimpfte mehr Einschränkungen geben wird“, sagt Peter Niedermeier vom BRK Ismaning. Dass die Impfskepsis etwas nachlässt, hat er auch bei Impfungen vor Asylbewerberunterkünften bemerkt. „Die Menschen waren viel aufgeschlossener für die Impfung als vor einigen Wochen.“ Zum Ferienende wird mit deutlich mehr Impflingen gerechnet. „Dann kommen die Leute aus dem Urlaub zurück. Es wird vielen erst dann so richtig klar werden, was da auf sie zukommt“, sagte Hubert Böck vom Impfzentrum Freising.
Österreich verschärft derweil ab Sonntag die Corona-Regeln. Der Sonderweg endet, die Erstimpfung als ausreichenden Schutz für den Zutritt etwa zur Innengastronomie anzuerkennen. Künftig ist außer bei Johnson&Johnson eine Zweitimpfung nachzuweisen; allerdings ohne Frist. dg/kwo/hob/cd