München – In Bayern soll ab Mitte kommender Woche keine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske mehr gelten. Ministerpräsident Markus Söder sagte gestern in München, künftig seien sogenannte medizinische Masken ausreichend. Zuletzt hatten immer mehr Länder die FFP2-Pflicht aufgegeben, auch Baden-Württemberg, dessen 3G-Regelung Söder vergangene Woche als Vorbild für Bayern bezeichnet hatte.
Schon im Juni hatte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Professor Lothar Wieler, intern darauf hingewiesen, dass das „Tragen von FFP2-Masken durch Laien“ nach aktueller fachlicher Einschätzung „keine größere Wirkung bei der Eindämmung der Covid-19-Pandemie als das Tragen von medizinischem Mund-Nasen-Schutz“ entfalte.
Am Dienstag will das Kabinett seine neue Corona-Strategie beschließen. Wie berichtet soll künftig nicht mehr die Inzidenz Grundlage für Maßnahmen sein, sondern die Situation in Krankenhäusern. „Wir werden eine einfachere und verständlichere Verordnung auf den Weg geben“, betonte Söder gestern. Je nach Auslastung der Klinikbetten werde es eine gelbe und eine rote Warnstufe geben. Bei der roten sei die Situation auf den Intensivstationen entscheidend.
Söder will die Impfkampagne weiter vorantreiben. Auch weitere Öffnungsschritte (bei Diskotheken) seien möglich, Priorität habe nun aber ein guter Schulstart.
Laut „Bild“ will Kanzlerin Merkel die 3G-Regel künftig auch in der Bahn und auf Inlandsflügen durchsetzen. Das Kanzleramt habe Verkehrsminister Andreas Scheuer beauftragt, die Einführung zu prüfen. mik