München – Den Bundestagswahlkampf finden viele Wähler relativ langweilig. Das geht aus einer YouGov-Umfrage hervor, in der 43 Prozent der Befragten angaben, der Wahlkampf sei langweilig. 19 Prozent finden ihn sogar „äußerst langweilig“.
Dennoch zeichnet sich eine extrem hohe Briefwahlquote ab. In vielen oberbayerischen Kommunen haben eine Woche vor dem Wahltag mehr als 50 Prozent aller Berechtigten die Briefwahlunterlagen beantragt. Davon wiederum haben viele ihre ausgefüllten Wahlzettel schon in den Rathäusern abgegeben. „Das bedeutet, dass ein großer Teil der Kampagne im Wahlkampf-Endspurt ins Leere läuft“, sagt Politikwissenschaftlerin Ursula Münch. Die Parteien müssten sich nun auf die Wähler konzentrieren, die traditionell lieber im Wahllokal abstimmen.
Die Union wartet derweil weiter auf die Trendwende. Im ZDF-„Politbarometer“ verharrte die CDU/CSU wie in den Wochen zuvor bei 22 Prozent. In Führung blieb die SPD mit 25 Prozent. Die Grünen verloren einen Punkt auf 16 Prozent, FDP und AfD blieben bei elf, die Linkspartei bei sechs Prozent.