Berlin – Genesene sollen ihren Status in Kürze leichter nachweisen können. Für den Nachweis einer durchgemachten Corona-Infektion vor einer Impfung sollen bald auch Antikörpertests gelten. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt. Künftig gelte jeder als vollständig geimpft, „der mit einem Antikörpertest eine durchgemachte Infektion nachweisen kann und sich einmal hat impfen lassen“, kündigte Spahn an. Bisher war ein Labortest während der Erkrankung vorzuweisen, der 28 Tage bis maximal sechs Monate alt ist.
Die neue Regel werde laut dem Gesundheitsministerium in Kürze auf der Homepage des Paul-Ehrlich-Instituts bekannt gegeben und gelte dann sofort, berichtete „Bild“. Die Kosten für den Antikörpertest (circa 20 bis 25 Euro) müssten die Bürger aber selbst tragen.
Unterdessen befeuert Kassenärztechef Andreas Gassen die Debatte über ein Ende aller Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober. „Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben, zu machen, was auf der Insel geklappt hat“, sagte er der der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das Datum gebe jedem, der wolle, genug Zeit, sich noch impfen zu lassen. Ohne „Freiheitstag“ werde sich Deutschland endlos weiter durch die Pandemie schleppen.
Kritik kam von SPD und Grünen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte es, „einfach mal auszutesten, was unser Gesundheitssystem aushält, wie viele Patienten auch intensiv behandelt werden können“. Lauterbach schlug vor, das Ziel einer Impfquote von 85 Prozent der Erwachsenen auszugeben. mm