Teuerung zieht weiter an

von Redaktion

Erzeugerpreise sprunghaft gestiegen – Aktienkurse knicken ein

München – Die Teuerungsraten steigen weiter. Gestern veröffentlichte das Statistische Bundesamt eine dramatische Zahl: Um 12,0 Prozent sind die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im August binnen Jahresfrist geklettert. Das ist der höchste Anstieg seit 1974, als die Ölkrise die Preise explodieren ließ. Die Nachricht ist auch Vorzeichen für eine weitere überproportionale Steigerung der Verbraucherpreise. Sie belastete auch den Aktienmarkt. Der deutsche Aktienindex Dax, in dem seit gestern statt 30 die 40 größten börsennotierten deutschen Unternehmen gelistet sind, sackte bei seiner Premiere in der neuen Form deutlich ab: Der Leitindex gab im Xetra-Handel um 2,31 Prozent auf 15 132,06 Punkte nach. Befürchtet wird, dass die Notenbank den Preisanstieg früher oder später mit höheren Zinsen bekämpfen muss.

Auch andere Aktienmärkte lieferten schwache Vorgaben für Europa. In Fernost litten die Kurse auch unter der weiterhin bedrohlichen Situation des Immobilienkonzerns Evergrande. Dessen Börsenwert ist seit Januar um 90 Prozent gefallen. Ein Anlagevermögen von umgerechnet 25 Milliarden Euro hat sich damit in Luft aufgelöst. Vielfach wird die Schieflage des Immobilienriesen mit der Pleite der US-Bank Lehman Brothers 2008 verglichen.

Beim Anstieg der Erzeugerpreise waren vor allen die Energiepreise Treiber: Sie stiegen um 24,0 Prozent. Den höchstens Einfluss darauf hatten die Erdgaspreise, die im August 2021 um 44,2 Prozent höher waren als im August 2020. Hier ist kein Ende in Sicht. 50 Grundversorger hätten bereits ihre Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt – im Durchschnitt um 11,5 Prozent, teilte das Vergleichsportal Check 24 mit. Für einen Musterhaushalt bedeute das Zusatzkosten von 172 Euro pro Jahr.

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