CSU ist schuld an XXL-Bundestag

von Redaktion

Wahlforscher: 126 Ausgleichsmandate durch Christsoziale

Berlin – Das Anwachsen des Bundestags um 26 auf bald 735 Abgeordnete geht nach Berechnungen des Wahlforschers Robert Vehrkamp auf das Konto der CSU. Diese habe 45 der 46 Direktmandate in Bayern gewonnen, nach dem Zweitstimmenanteil hätten ihr aber nur 34 Sitze zugestanden, sagte der Wissenschaftler von der Bertelsmann Stiftung am Montag in Berlin.

Von den elf Überhangmandaten der CSU seien drei unausgeglichen geblieben, wie dies die von Union und SPD beschlossene Wahlrechtsänderung vorsehe. Die anderen 8 Überhangmandate hätten zu 126 Ausgleichsmandaten für die anderen Parteien geführt. Wären auch diese drei Überhangmandate ausgeglichen worden, wäre der Bundestag demnach um 50 Sitze größer geworden und würde künftig 785 Abgeordnete zählen.

Vehrkamp hat auch berechnet, wie sich das Parlament entwickelt hätte, wenn der Oppositionsentwurf für ein neues Wahlgesetz eine Mehrheit bekommen hätte. Ergebnis: Er wäre um 47 auf 662 Abgeordnete geschrumpft. Stattdessen ist der Bundestag bald größer denn je – und wird auch deutlich teurer.

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