Habeck soll Vizekanzler werden

von Redaktion

SPD prüft Ampel-Koalition – Union will Jamaika-Bündnis anbieten

Berlin/München – Die Union sieht nach der deutlichen Niederlage bei der Bundestagswahl keinen eindeutigen Auftrag zur Regierungsbildung mehr. Man liege klar auf dem zweiten Platz, werde aber ein „Angebot“ für ein Jamaika-Bündnis formulieren, hieß es aus der Führung von CDU sowie CSU. Die Union hofft, dass kein Ampel-Bündnis unter Führung der SPD zustande kommt.

Das amtliche Endergebnis vom frühen Montagmorgen sieht die SPD mit 25,7 Prozent vor der Union (24,1). Es folgen Grüne (14,8), FDP (11,5) und AfD (10,3). Die Linke erreicht nur 4,9 Prozent, zieht aber wegen einer Sonderklausel mit drei Direktmandaten in voller Stärke in den Bundestag ein.

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet sprach von „Demut“, die er sowie SPD-Kandidat Olaf Scholz nun zeigen müssten. Laschet begann Vorgespräche mit FDP und Grünen. Allerdings führte das schlechte Abschneiden der Union auch zu heftigen internen Debatten. In der CSU-Spitze wurden massive Vorwürfe laut, Laschet trete „in jedes Fettnäpfchen“.

SPD-Kandidat Scholz sagte, die Union müsse in die Opposition gehen. Er wolle mit FDP und Grünen eine „Ampel“-Koalition bilden. Das solle schnell gehen und ohne langes „Gezerre“ auf mehrere Legislaturperioden ausgelegt sein. Die Grünen nannten ein solches Bündnis „naheliegend“, ohne sich darauf festzulegen. Die Grünen-Spitze teilte mit, man habe sich auch auf einen Vize-Kanzler festgelegt. Laut „FAZ“ läuft es auf Robert Habeck statt auf Annalena Baerbock hinaus. Die FDP wählte zunächst Christian Lindner zum Fraktionschef. Gleichzeitig begannen informelle Vorgespräche zwischen FDP und Grünen. Beide Seiten vereinbarten Stillschweigen.

Andere Bündnisse sind nicht in Sicht. Rot-Rot-Grün hätte keine Mehrheit. Eine Große Koalition unter SPD-Führung will die CSU nicht mittragen.  cd

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