Berlin – Der scheidende Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Zweifel an der Zugkraft von CSU-Chef Markus Söder im Bund geäußert. „Ich halte die These, wenn Markus Söder Kanzlerkandidat gewesen wäre, dann wäre alles besser gelaufen, für nicht nachvollziehbar“, sagte der frühere CSU-Chef dem Sender „Bild TV“.
„Wir hätten auch mit Armin Laschet bei einem geschlossenen Wahlkampf die stärkste Fraktion werden können.“ Natürlich habe Laschet als Spitzenkandidat die Hauptverantwortung – aber: „Wir haben gemeinsam einen verkorksten Wahlkampf geführt. Das kann man nicht bestreiten“, sagte Seehofer. Die Äußerungen sind deshalb bemerkenswert, weil sich Seehofer nach dem erst nach hartem Kampf erfolgten Generationswechsel lange nicht über seinen Nachfolger geäußert hatte.
Für einen zentralen Grund der Niederlage hält Seehofer Defizite in der Sozialpolitik der Union. „Wenn wir 1,4 Millionen Wähler an die SPD verlieren – wie ich glaube, aus sozialpolitischen Gründen: Rente, Miete, Familie –, dann haben wir dieses Feld unzureichend bearbeitet.“ Sein Rat: „Vergesst mir die kleinen Leute nicht.“