Bayern will Drittimpfung für alle

von Redaktion

Rekordinzidenzen im Landkreis Mühldorf und bei Schulkindern

München – In Bayern sollen bald alle Bürger eine Drittimpfung angeboten bekommen. „Ich glaube schon, dass wir prüfen müssen, ob nicht jeder eine Auffrischungsimpfung kriegen sollte“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte: „Die Booster-Impfungen brauchen wir nicht nur für die über 70-Jährigen, sondern für alle.“ Ende der Woche treffen sich die Gesundheitsminister der Länder in Lindau, um mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über die Frage zu beraten.

Die Infektionszahlen sind im Freistaat auf ein bisher unerreichtes Niveau gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag gestern bayernweit bei 248 – ein Rekord für den Freistaat. Die bundesweit höchste Inzidenz hatte der Landkreis Mühldorf mit 654. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es bei den Infektionszahlen einen gewaltigen Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften. „Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neunmal so hoch“, sagte Gesundheitsminister Holetschek. Die Infektionszahlen steigen besonders bei den Schulkindern, für die es noch keine Impfung gibt. In der Altersgruppe der 6- bis 11-Jährigen lag der Wert zuletzt bei rund 527. Es ist der höchste Wert für eine Altersgruppe, den das Landesamt für Gesundheit seit Beginn der Pandemie ermittelt hat. Auch unter den 12- bis 15-Jährigen stecken sich in Bayern immer mehr an: Hier liegt die Inzidenz bei 493.

Seit Beginn der Pandemie sind weltweit inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen nach einer Virus-Infektion gestorben.

Artikel 1 von 11