München – Bayern verschärft ab dem Wochenende die Corona-Regeln. In den Schulen gilt dann wieder die Maskenpflicht am Platz. Klassen mit einem infizierten Schüler werden täglich getestet. Vermutlich am Sonntag schaltet im Freistaat die Krankenhaus-Ampel auf Gelb. Dann müssen Ungeimpfte in vielen Fällen PCR- statt Schnelltests vorlegen. Clubs, Bars und Diskotheken dürfen sie nicht mehr betreten.
„Es ist eine Pandemie der Ungeimpften“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sondersitzung des Ministerrats mit leitenden Ärzten. Die Schilderungen aus den Kliniken seien „bedrückend und aufrüttelnd“. Er warb eindringlich für mehr Impfungen. Auffrischungen sollten, am besten nach einem Antikörpertest, jedem Bürger sechs Monate nach der letzten Dosis frei zugänglich sein.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern liegt bei 228, auf den Intensivbetten liegen knapp 500 Corona-Patienten. Zwei Drittel der Bayern sind geimpft. Um die Kliniken zu stärken, legt die Staatsregierung ein 35 Millionen Euro schweres Hilfsprogramm auf: pro Corona-Patient 50 bis 100 Euro Zuschlag. Die Krankenhäuser müssen mindestens 50 Prozent als Boni an ihre Mitarbeiter weitergeben, primär an Pflegepersonal. Bei einem weiteren Anstieg der Intensivpatienten schaltet die Ampel auf Rot. Dann gilt in Bayern „3G“ auch am Arbeitsplatz. Einen Lockdown soll es aber nicht mehr geben.
Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mahnte zu erhöhter Vorsicht und warb erneut dringend für mehr Impfungen – auch als Auffrischung bei älteren Menschen. cd