München – Bayern steuert auf die rote Krankenhaus-Ampel mit noch schärferen Corona-Regeln zu. Die gelbe Warnstufe gilt bayernweit erst seit Sonntag – doch am Wochenende stieg die Zahl der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten weiter an, auf aktuell 591. Zudem steigt die Zahl der Hotspot-Landkreise.
Eine rote Ampel (ab 600) hätte erstmals eine Testpflicht für Ungeimpfte am Arbeitsplatz zur Folge. Mindestens zweimal in der Woche müssen sie dann Schnelltests vorlegen.
Für die Gastronomie und für Hotels sowie körpernahe Dienstleistungen gilt in der gelben wie roten Ampelstufe „3Gplus“. Zutritt haben also nur Geimpfte, Genesene und PCR-Getestete. Für Clubs und Diskotheken gilt 2G.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte bundesweit strengere Regeln. Er verlangte mehr Einsatz der geplanten Ampel-Koalition gegen Corona. „Wo ist die Ampel? Wo ist Olaf Scholz?“, fragte er am Samstag auf einem Landesparteitag der Sachsen-CDU im Dresden. „Die Ampel duckt sich komplett weg.“ Es müsse neue Bund-Länder-Treffen geben.
Bewegung gibt es bei der Rückkehr zu kostenlosen Schnelltests. Heute wollen SPD, Grüne und FDP im Bundestag einen Vorschlag für einen neuen Corona-Regelrahmen vorlegen. „Es ist gut, dass es inzwischen breite Unterstützung für unsere Anregung gibt, die Gratistests wieder einzuführen“, sagte FDP-Chef Christian Lindner am Sonntag. Man wolle „keine Zeit verlieren“. Die Grünen haben Zustimmung signalisiert. Auch der neue NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) verlangt kostenlose Tests für Geimpfte und Genesene. cd