Seubersdorf – Den Messerangriff auf Passagiere eines ICE in Bayern werten die Ermittler nicht als Terrorakt. Es gebe „keine Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund“, sagte Kriminaldirektorin Sabine Nagel auf einer Pressekonferenz in der Oberpfalz. Zudem seien bislang keine Hinweise aufgetaucht, dass der 27-jährige Tatverdächtige Mittäter oder Mitwisser hatte. Ein Gutachter gehe davon aus, dass der Mann unter einer „paranoiden Schizophrenie“ leide und wahnhafte Vorstellungen habe, teilte die Justiz mit.
Der Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft und Wohnsitz in Passau attackierte am Samstag im ICE Passau-Hamburg wahllos Mitreisende. Dabei wurden vier Männer verletzt. Er wurde überwältigt und am Sonntag in das Bezirkskrankenhaus Regensburg gebracht. Ihm wird versuchter Mord, versuchter Totschlag und vorsätzliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die Beamten ermitteln nun weiter im gesamten Umfeld des Mannes. Im Zusammenhang damit wurden Vernehmungen und Durchsuchungen in Niederbayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen durchgeführt.