Söder: Lage immer dramatischer

von Redaktion

Corona-Zahlen steigen weiter – Scholz offen für Branchen-Impfpflicht

München – Die Politik warnt in drastischen Worten vor einem Überlaufen der Intensivstationen. „Wenn die Apokalypse bei 10 ist, stehen wir bei 9“, sagte Ministerpräsident Markus Söder der „Bild“ und griff damit eine Formulierung des Fragestellers auf. Die Intensivstationen seien voller Ungeimpfter; dazu gebe es Impfdurchbrüche. „Die Lage ist schon dramatisch.“

In Bayern stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 554, fünf Landkreise liegen über 1000. Setzt sich diese Entwicklung fort, sieht die Bayerische Krankenhausgesellschaft sogar die Patientenversorgung im Freistaat gefährdet, wie Geschäftsführer Roland Engehausen sagte.

Söder riet zu Notzulassungen von Medikamenten. Er erweiterte seine Forderung nach einer Impfpflicht für einzelne Branchen: für alle, die in einem Alten- und Pflegeheim oder in einem Krankenhaus tätig sind, nicht in Kitas. Söder brachte zudem eine Impfpflicht für Fußballprofis ins Gespräch.

Auch Olaf Scholz, wohl bald neuer SPD-Bundeskanzler, zeigte sich für eine Branchen-Impfpflicht offen. In einer Umfrage sprachen sich zudem 53 Prozent der befragten Deutschen für eine generelle Corona-Impfpflicht aus. So weit will die Politik bisher nicht gehen.

In ganz Bayern trat am Dienstag die 2G-Regel in Hotels und Gastronomie in Kraft. WeitereLänder werden folgen. Sachsen denkt an 2G-Regeln im Einzelhandel, außer Supermärkten. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann schloss einen erneuten Lockdown für alle nicht aus.

Gesundheitsminister Jens Spahn empfiehlt Ärzten, allen über 18-Jährigen schon vor Ablauf der Sechsmonatsfrist dritte Impfungen zu geben.  hor/cd/dpa

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