München – Der ehemalige Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, fordert eine Wende in der Geldpolitik. „Die Inflationsbremse ist zerstört. Wir fahren in einem Wagen ohne Bremse“, mahnt er im Interview mit unserer Zeitung. Die Europäische Zentralbank müsse dringend die Geldmenge reduzieren. Weil das aber auch starke Nebeneffekte habe, werde das wohl nicht passieren – und das Geldvermögen sowie die Kaufkraft der Bürger weiter sinken. Nur wer genügend Kapital habe, um in Sachwerte zu investieren, sei vor der Inflation geschützt.
Auch in den USA ist die hohe Inflation ein großes Thema, weswegen der anstehenden Neubesetzung des Chefpostens der Notenbank Federal Reserve eine besondere Bedeutung zukommt. US-Präsident Joe Biden muss entscheiden, ober Jerome Powell Chef bleibt oder er ihn durch eine Demokratin ersetzt.
Derweil steigen die Energiekosten weiter. Wie Auswertungen mehrerer Vergleichsportale ergaben, werden zum Jahreswechsel hunderte Anbieter die Preise erhöhen. Die Senkung der EEG-Umlage werde von anderen Effekten aufgefressen, betont ein Experte des Portals „Verivox“.