Geringere Impfquote in Dörfern

von Redaktion

Neue RKI-Erhebung: Viele Ungeimpfte zwischen 30 und 39 Jahre alt

Berlin – Je kleiner der Wohnort, desto höher der Anteil der Ungeimpften: Das hat das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Basis einer Erhebung mit gut 3000 Teilnehmern ermittelt. In Orten unter 20 000 Einwohnern liegt die geschätzte Impfquote demnach um drei bis vier Prozentpunkte tiefer.

Genaue statistische Daten, wer geimpft ist, gibt es nicht – Datenschutz. Die anonymisierte RKI-Befragung per Telefon gibt aber Hinweise, welche Bevölkerungsgruppen besser oder schlechter geschützt sind. Gefragt wurde nach mindestens einer Dosis. Auffällig niedrige Impfquoten gibt es demnach bei den Befragten im Alter von 30 bis 39 Jahren, bei Arbeitslosen und Kurzarbeitern sowie generell in Bayern und Baden-Württemberg. Bei Menschen mit Migrationshintergrund (selbst oder mindestens ein Elternteil außerhalb Deutschlands geboren) liegt der Anteil der Geimpften um knapp sieben Prozentpunkte niedriger. Allerdings wurden Interviews nur auf Deutsch geführt, das schränkt die statistische Belastbarkeit ein. Derzeit läuft laut RKI auch noch eine Umfrage mit Interviews auf Russisch, Polnisch, Arabisch, Türkisch und Englisch.

In Stichproben wurden auch Berufsgruppen abgefragt. Nach diesen Werten wären 92 Prozent der Lehrer und Erzieher geimpft, 89 Prozent in der Pflege, 90 Prozent an medizinischem Personal mit hohem Expositionsrisiko. Bei „Personen in Verfassungsorganen“ sind es 85,5 Prozent. Unter den ungeimpften Befragten gaben 36 Prozent an, sich „auf keinen Fall“ impfen lassen zu wollen. Unter den vollständig Geimpften sagten 82 Prozent, einen Booster in Anspruch nehmen zu wollen.  mm

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