München – Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) fordert die Europäische Zentralbank angesichts massiv steigender Teuerungsraten dazu auf, endlich eine geldpolitische Wende einzuleiten. „Wir brauchen jetzt ein Signal der EZB, dass sie die Inflationsrisiken ernst nimmt“, erklärte er gegenüber unserer Zeitung. Das stoische Abwarten der EZB beunruhige Millionen Bürger und Sparer. Vor allem die stark steigenden Preise für Energie zehrten am Einkommen der Menschen.
Die Inflation stieg im November auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Angeheizt insbesondere von gestiegenen Energiepreisen legten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,2 Prozent zu. Allein der Heizölpreis hat sich binnen eines Jahres verdoppelt. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag damit eine erste Schätzung. Eine höhere Teuerungsrate wurde zuletzt im Zuge des Wiedervereinigungsbooms im Juni 1992 mit 5,8 Prozent gemessen. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) treffen die Folgen auf längere Sicht vor allem ärmere und ältere Menschen.