Brüssel – Das Reisen in Europa könnte angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus komplizierter werden. Ein EU-Gipfel in Brüssel schloss weitere Auflagen der Mitgliedstaaten wie eine Testpflicht auch für Geimpfte am Donnerstag nicht aus. Italien, Griechenland, Irland sowie die Schweiz haben das bereits eingeleitet.
In diesen Ländern greift nun neben allerlei Einreiseformularen wieder eine Testpflicht für Geimpfte (in der Schweiz sind Bayern vorerst ausgenommen). In der Weihnachtszeit trifft das vor allem Familienheimkehrer, deutlich weniger Touristen als im Sommer. Auf EU-Ebene wird das von den Staaten akzeptiert, solange der Binnenmarkt nicht eingeschränkt und die Reisefreiheit nicht „unverhältnismäßig“ behindert werde. Grundsätzlich entscheiden die Staaten selbst über Reisebestimmungen. Mehrere Länder machten deutlich, vorerst keine Verschärfung zu planen. Somit droht wieder ein Regel-Flickenteppich in Europa. Hinzu kommen bilaterale Vorgaben wegen der Omikron-Fälle: So untersagt Frankreich ab Samstag alle nicht zwingend notwendigen Reisen in und aus Großbritannien. Das gilt für Geimpfte und Ungeimpfte.
Die EU-Kommission will zeitnah einen Vorschlag vorlegen, wie künftig mit dem Corona-Zertifikat, das als Nachweis einer Genesung, eines Tests oder einer Impfung das Reisen in der EU deutlich einfacher gemacht hat, vorgegangen wird. EU-weit ist die Impfquote stark unterschiedlich. Dänemark und Portugal liegen hier mit 82 Prozent vorn, Deutschland mit 69 Prozent im Mittelfeld, als Letzte folgen Rumänien (39) und Bulgarien (26 Prozent). mm