Gaspreis schießt auf Rekordhoch

von Redaktion

Spannungen mit Russland – Bayerns Gasreserven auf Tiefstand

München – Mitten in der kalten Jahreszeit ist der Gaspreis in Europa auf ein Rekordhoch gestiegen. Zuletzt sprang der Großhandelspreis auf 175 Euro pro Megawattstunde und damit 80 Prozent mehr als Anfang Dezember. Grund sind neben der Kälte auch die diplomatischen Spannungen mit Russland.

Zugleich sind die Gasspeicher leer wie lange nicht. „Die Speicher sind für diese Jahreszeit unterdurchschnittlich gefüllt“, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), Detlef Fischer, unserer Zeitung. Der Füllstand liege bei 35 bis 40 Prozent. Im Vorjahr waren die Speicher zum gleichen Zeitpunkt doppelt so voll.

Die Knappheit betrifft ganz Europa. Deutschlandweit sind die Gasspeicher laut Branchenverband GIE zu 56 Prozent gefüllt, normal für diese Zeit wären 80 Prozent. Grund sind zögerliche Lieferungen aus Russland. Präsident Wladimir Putin hatte zwar höhere Liefermengen angekündigt. In Deutschland kommt das bisher aber kaum an. Zuletzt stoppte der Staatskonzern Gasprom sogar Teile der Gaslieferung ganz. Kritiker vermuten, der Kreml wolle Druck ausüben, um die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 zu beschleunigen.

Trotz niedriger Speicherstände sieht Bayerns Wirtschaftsministerium die Versorgungssicherheit nicht gefährdet. Auch VBEW-Geschäftsführer Fischer ist optimistisch: „In den letzten Jahren hat sich die Abhängigkeit von Speichern durch eine bessere Lieferinfrastruktur über Leitungen reduziert.“

Unterdessen griff Bundesumweltministerin Steffi Lemke in die Debatte um die Laufzeitverlängerung für AKWs ein. Der Ausstieg sei fix, sagte sie bei n-tv. » KOMMENTAR/POLITIK

Artikel 8 von 11