Kriegsangst erfasst die Börsen

von Redaktion

10-Prozent-Einbruch in Moskau – Auch deutsche Aktien unter Druck

Frankfurt/Moskau – Die wachsende Kriegsgefahr in der Ukraine belastet zunehmend auch die Aktienbörsen. Der russische RTX-Leitindex verzeichnete allein gestern Abgaben von bis zu zehn Prozent. Seit dem Höchststand im Herbst vergangenen Jahres summieren sich die Kursverluste bereits auf 33 Prozent. Börsianer verweisen auf die Kapitalflucht westlicher Investoren aus Angst vor einer militärischen Auseinandersetzung.

Kräftig abwärts ging es gestern auch am deutschen Aktienmarkt. Die im Dax-Index versammelten deutschen Standardaktien hatten Abschläge von zeitweise bis zu 5 Prozent hinzunehmen, noch etwas härter traf es die Technologieaktien im TecDax. Der deutsche Aktienmarkt folgt damit den schwachen US-Börsen, die wegen anhaltend hoher Inflation und dem Bemühen der Notenbank, diese mit steigenden Zinsen zu bekämpfen, seit Wochen unter Druck stehen. Zuletzt hat sich die Talfahrt erheblich beschleunigt. Empfindliche Rückschläge mussten vor allem hoch bewertete Technologieaktien hinnehmen, die sich in den USA seit Jahresbeginn um durchschnittlich 18 Prozent verbilligten.

Marktbeobachter blicken zunehmend nervös auf die sich ausweitende Marktschwäche. Charttechniker, die aus den Kursverläufen Rückschlüsse auf die Marktentwicklung ziehen, warnen vor gehäuft auftretenden Verkaufssignalen. Diese ließen weitere Kursrückschläge erwarten. Dafür verantwortlich gemacht wird eine Mischung aus hohen Bewertungen, geopolitischen Spannungen, Zinsängsten und der Sorge, dass China die Omikron-Mutante nicht in den Griff bekommt. Dies könnte zu weiteren Lockdowns und Störungen der Lieferketten führen.

Artikel 9 von 11