München/Berlin – Die CSU fordert längere Fristen für Genesene. Ministerpräsident Markus Söder verlangt von der Bundesregierung, die umstrittene Verkürzung auf drei Monate eilig wieder zurückzunehmen. „Der Genesenenstatus sollte in Deutschland wieder sechs Monate gelten“, sagte Söder.
Mitte Januar hatte der Bund, angetrieben vom Robert-Koch-Institut, die Frist völlig überraschend von sechs auf drei Monate halbiert. Die Länder, aber vor allem viele Betroffene fühlten sich von diesem Vorgehen ohne Vorwarnung düpiert. Zudem gibt es Verwirrung, weil die EU bei Reisenden auf andere Fristen setzt. Auf 180 Tage hatten sich die EU-Staaten erst am Dienstag verständigt, dies mit Zustimmung aus Berlin.
Der nationale Alleingang bei der Verkürzung sei „höchst widersprüchlich und sorgt für Verunsicherung“, kritisierte Söder. Bei sechs Monaten zu bleiben, sei hingegen ein Vorgehen mit „Augenmaß“. Im Alleingang kann Bayern diese Frist nicht ändern. Die drei Monate gelten jetzt zunächst.
Die Regierung verwies erneut darauf, dass die Festlegung vom RKI auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse getroffen worden sei. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, es habe keine Weisung an das nachgeordnete Institut gegeben. Auch sei Minister Karl Lauterbach (SPD) von der Verkürzung vorab nicht informiert worden. „Natürlich, wir sind nicht ganz glücklich damit, wie das gelaufen ist.“
Genesene, die nicht vollständig geimpft waren, müssen sich bis Ablauf der Frist boostern lassen, um weiterhin unter 2G-Regeln zu fallen, also Restaurants oder Fitnessstudios betreten zu dürfen. cd