Viele kleine Läden vor dem Aus

von Redaktion

Weniger Passanten in Fußgängerzonen – Onlinehandel legt stark zu

Berlin/München – Die Pandemie beschleunigt das Ladensterben in Deutschland. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht davon aus, dass durch die Auswirkungen der Krise in diesem Jahr nochmals fast 16 000 Geschäften das Aus droht. Die Zahl der Ladenschließungen sei damit wahrscheinlich dreiMal so hoch wie durchschnittlich in den Jahren vor der Pandemie, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Gerade bei kleineren und mittleren Betrieben werden wir einen Aderlass sehen.“

Laut Statistischem Bundesamt verzeichnete der Einzelhandel zwar auch im zweiten Pandemiejahr Rekordumsätze. Nominal lag das Umsatzplus bei 2,9 Prozent. Doch profitierten davon nicht alle Händler gleichermaßen. Großer Gewinner war der Onlinehandel, der laut HDE allein im vergangenen Jahr seine Umsätze um gut 19 Prozent steigerte. Auch der Lebensmittelhandel schlug sich gut. Dagegen traf Corona die Mode- und Schuhhändler in Innenstädten und Einkaufszentren besonders hart. Sie büßten laut HDE in den vergangenen zwei Pandemiejahren rund 30 Prozent ihrer Umsätze ein.

Ausschlaggebend für die wachsende Zahl der Ladenschließungen sei vor allem der coronabedingte Rückgang der Besucherzahlen in den Fußgängerzonen. „Das ist der Killer für die Unternehmen“, sagte der HDE-Chefvolkswirt Olaf Roik.

In Bayern dürfen sich einige Kommunen über eine Finanzspritze aus Berlin für ihre Innenstädte freuen. So erwägt etwa die Stadt Schongau ein Konzept für einen lokalen Online-Handel für ortsansässige Unternehmen. Gräfelfing nutzt die Förderung, um zu erforschen, wo Passanten im Ortszentrum am liebsten verweilen.

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